Frankfurt am Main, 30. Juni 2015
Motivationsschreiben für ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) bei weltwärts
Sehr geehrte Damen und Herren,
für mich stand schon immer fest: „Sobald du ein solides Fundament (Abi, BA, MA) für dich erarbeitet hast, gibst du etwas zurück und machst etwas für andere“. Warum gerade ich besonders geeignet bin, eine verantwortungsvolle und soziale Aufgabe in einem Entwicklungs- Schwellenland zu übernehmen, soll in diesem Schreiben in 6 konkreten Punkten dargelegt werden. Zunächst werde ich 3 Punkte zu meiner intrinsischen Motivation erläutern und anschließend, warum ich hierzu überhaupt fähig bin. Zum Schluss werde ich noch auf eigene Präferenzen in Bezug auf Tätigkeit und Land eingehen.
Vermutlich habe ich das Helfergen von meinen Eltern geerbt, die schon früh lange Jahre als Entwicklungshelfer in Tansania, Malaysia und Nigeria gearbeitet haben. Durch dieses Wissen über die zahlreichen Missstände in der Welt, habe ich schon früh angefangen mich für politische Zusammenhänge im Ausland zu interessieren und mir immer den Kopf darüber zerbrochen warum Entwicklungsländer so sind wie sie sind. Zum einen hat dies den Willen entfacht die Länder kennenzulernen, dem warum, gefühlsecht nachzugehen und Lösungen zu theoretisieren sowie zum anderen schließlich seinen ganz eigenen Beitrag zu leisten diesen Missstand, auch wenn nur marginal möglich, zu ändern.
Neben diesem intrinsischen Interesse für Entwicklungsländer, fühle ich mich sozial verpflichtet, als gebildeter und relativ wohlhabender Mensch, kommend aus einem im Überdruss lebenden Industriestaat, anderen Menschen dabei zu helfen, irgendwann auch dazu in der Lage zu sein, ein so stabiles Fundament aufbauen zu können, wie es in Deutschland der Standard ist, um schließlich Schule, Uni u.Ä. besuchen zu können. Das kann schon mit ganz kleinen Dingen fruchten, wie z.B. einem Kind beizubringen wie man schreibt, einem Erwachsenen zeigt wie man plant und strukturiert, einem bedürftigen Menschen einfach zeigt, dass man nicht alleine ist und ihm einfach nur zuhört oder zusammen lacht und ein bisschen Freude in die aussichtslose Perspektive streut.
Ein dritter Grund ist es exakt solche oben beschriebene Erfahrungen als persönliche Horizonterweiterungen zu verbuchen und mit in die spätere, auf mich wartende Manager- und Geschäftswelt einzubringen. Ich bin mir sicher, dass solche Erfahrungen einen Nachhaltigen Effekt hinterlassen und nicht als Einmalerfahrungen abgehakt werden, sondern konsequent Bestandteil des Lebens werden, verbunden mit langfristiger nachträglicher Unterstützung und Engagement.
Zusammenfassend kann man festhalten: Tiefes Interesse, Wille, Empathie und Selbstentwicklung bilden die Grundpfeiler für meine Bewerbung.
Nun, was bringe ich mit, um solch einer Aufgabe gerecht zu werden, anderen Menschen, die durch eine ungerechtere Ausgangslage in einer unterstützungsbedürftigen Situation sind.
Zunächst verfüge ich über gewisse charakterliche Eigenschaften, welche Grundvoraussetzung sind um sich überhaupt mit Menschen zu beschäftigen. Ich kann mit ihnen lachen, ich kann ihnen gerne stundenlang zuhören, ich kann ihnen was beibringen und ich kann von ihnen lernen. Einfach ein gewisses Feingefühl für Menschen und ihre Bedürfnisse.
Neben diesen emotionalen Aspekten, bringe ich natürlich auch einen funktionalen Nutzen mit. Den der Bildung, die ich mir glücklicherweise im deutschen Bildungsstaat durch Abitur, Bundeswehr, Bachelor und Master aneignen durfte. Praktische Tätigkeiten, die mich während dieser Zeit ausgezeichnet haben und die ich bei einem Einsatz anwenden könnte, wären u.a. Projekt-Management, Lehrtätigkeiten für Sprachen oder betriebswirtschaftliche Zusammenhänge sowie Prinzipien, konzeptionelles Denken fördern, Strukturen erstellen usw..
Des Weiteren bringe ich Auslandserfahrung mit, da ich während meines Masterstudiums ein Semester in Boston (USA) verbracht habe und auch während meiner Jugend oft selbstständig auf Sprachreisen in England war. Das heißt, ich bin es gewöhnt mich an neue Umgebungen und Kulturen anzupassen. Nicht zuletzt auch dadurch, dass meine Mutter ursprünglich aus Slowenien kommt, was wirklich eine andere kulturelle Welt (im positiven) ist.
Als letzten Punkt möchte ich meine sportlichen Leistungen als Argument miteinbringen. In meiner Jugend war ich lokaler Stadtmeister sowie Rheinland-Pfalz-Meister im Tennis und habe ebenfalls als Juniortrainer ehrenamtlich unterstützt. Nebenbei habe ich auch leidenschaftlich Fußball und Leichtathletik (hobbymäßig) betrieben. Möglicherweise ein weiterer Punkt, bei dem man mitwirken könnte.
Bezüglich geografischer Präferenzen würde ich mich für das Westjorandland (Israel), Jordanien, Libanon, Pakistan, Afghanistan, Myanmar, Kosovo und Bosnien interessieren. Natürlich bin ich hier auch sehr flexibel. In Bezug auf Tätigkeiten stelle ich mir lehrende, betreuende (zuhören & unterhalten), sportliche, motivierende Tätigkeiten vor, wo man auch anpacken muss. Am liebsten würde ich Frauen und Kindern helfen, die aufgrund von Krieg, politischer Flucht oder Armut ihre Heimat verlassen mussten.
Ich hoffe, ich konnte Sie überzeugen! Es wäre ein Traum für mich!