Mit 16 Jahren habe ich an einem internationalen Work-Camp teilgenommen. Wir haben in einem Waldgebiet im Harz einen Erlebnispfad für Drogenabhängige in Therapie angelegt. Im selben und im folgenden Jahr habe ich eine Ausbildung zum Teamleiter bei der Sportjugend Rheinland-Pfalz absolviert und mit 17 meinen ersten Einsatz als Teamleiter bei einem Kinderferiencamp gehabt. Seit September 2015 studiere ich Mathematik und Chemie fürs Lehramt. Mein Studium möchte ich für ein Jahr unterbrechen, um ehrenamtliche Arbeit zu leisten.
Ich fand es schon immer ungerecht, dass in vielen Ländern Menschen unter Krieg, Armut und anderen unmenschlichen Bedingungen leiden. Das liegt nicht an deren Unfähigkeit, sich ein Leben aufzubauen, sondern einfach an den Umständen, in die sie hinein geboren werden.
Wir, die reichen 20 Prozent der Bevölkerung, haben die Möglichkeit, zur Schule zu gehen. Ich bin 12 Jahre lang zur Schule gegangen und studiere jetzt. In der Schul- und Studienzeit leistet man nichts für die Allgemeinheit. Man eignet sich nur Wissen an, vom Staat finanziert. Bevor ich mich endgültig für einen Studiengang entscheide, würde ich gerne erst einmal etwas Soziales machen. Ich will wissen, wie es sich anfühlt, nicht nur zu nehmen, sondern auch zu geben, nicht nur Wissen anzusammeln, sondern etwas Nützliches zu tun. Ich möchte besser mit Menschen mit einem anderen Schicksal als dem meinigen mitfühlen und umgehen können. Ich will von schlechteren Verhältnissen nicht nur durch Medien, sondern aus eigenen Erfahrungen lernen. Deshalb bin ich bereit, eine Zeit lang meine ganze Energie in den Freiwilligendienst zu investieren.
Nach dem Freiwilligendienst werde ich um einige Erfahrungen reifer sein. Jetzt denke ich, ich werde ein \"Multiplikator\" werden, vielleicht Lehrer für Mathe und Chemie. Und ich denke, ich werde auch weiterhin die Kinder- und Jugendferienlager der Sportjugend Rheinland-Pfalz betreuen.
Ein Multiplikator zu sein bedeutet auch, eine Art Netzwerk aufzubauen. Ich bin ein sehr offener Mensch. Meine Auslandserfahrungen mit Menschen aus anderen Milieus werden mir zugute kommen, ob für meine Kommunikation im Alltag, für die Entscheidungen über meine Zukunft oder bei eventueller späterer ehrenamtlicher Arbeit.
Ich bin gerne Teil eines Teams. Es macht mir nichts aus, harte Arbeit zu leisten und auf den gewohnten Komfort zu verzichten.
Ich würde mich sehr freuen, einen Platz in Ihrem Freiwilligendienst zu bekommen.
Mit freundlichen Grüßen
Laurens Röttger