Sehr geehrte Damen und Herren,
auf die Frage wieso ich mich für ein Freiwilligendienst im Ausland in diesem Rahmen bewerbe möchte ich zunächst mit zwei Zitaten antworten.
Nelson Mandela sagte einst:\"Education is the most powerful weapon in the world.\"
Seit zwölf Jahren sorgt die Bundesrepublik Deutschland dafür, dass ich auf einem sehr hohen Niveau ausgebildet werde. Mir ist durchaus bewusst, dass dies eines der vielen Privilegien ist, die ich in diesem Land genießen darf. Nicht jedes Kind hat nur annähernd die gleichen Bildungschancen wie ich sie habe. Aber jedes Kind auf dieser Welt sollte die gleichen Bildungschancen haben. Wenn ich also einen kleinen Teil dazu beitragen kann, dass Kinder in ärmeren Teilen der Welt wie Südostasien lesen, rechnen und schreiben lernen, möchte ich dies mithilfe des Auslandsfreiwilligendienstes tun.
Das zweite, mir persönlich sehr wichtige Zitat stammt von John F. Kennedy: \"Ask not what your country can do for you - ask what you can do for your country.\"
Deutschland hat sich durch seine tragische Rolle im Nationalsozialismus im letzten Jahrhundert von einer unbeschreiblich schlimmen Seite gezeigt. Die Bundesrepublik Deutschland hat hier ein schweres Erbe. Mit dem Freiwilligendienst im Ausland möchte ich dazu beitragen, international ein besseres Bild Deutschlands zu übermitteln und den interkulturellen Austausch auszubauen.
Die Arbeit mit Kindern fasziniert mich immer wieder. Ich bin beeindruckt davon, wie Kinder in den schwierigsten Lebenslagen nicht die Freude am Leben verlieren.
Bei einem Praktikum an einer Schule mit Kindern aus allen Nationen fiel mir auf, dass diese den Erwachsenen besonders bezüglich des Rassismus um einiges voraus sind. Deswegen ist es meiner Meinung nach so wichtig, darauf aufzubauen um sicherzustellen, dass die Kinder auch im späteren Leben darauf bedacht sind, den interkulturellen Austausch zu stärken.
Während meiner zweijährigen Schulsprechertätigkeit organisierte ich bereits mehrere Projekte, Reisen und Veranstaltungen. Mein Team und ich hatten hierbei das Ziel, die Gemeinschaft der Schülerschaft zu stärken und die unterschiedlichen Altersstufen zusammenzuführen.
Dafür planten wir Parties, Projekte zur Schulverschönerung und schließlich die alljährige Schülerratsreise. Die zwei wohl größten Projekte, die mein Team und ich umsetzten waren das Benefizkonzert im Juni 2014 und der Sponsored Walk im vergangenen Sommer. Letzterer erbrachte 24000 Euro. Der Erlös ging an ein Heim in unserem Stadtteil für Kinder und Jugendliche mit mehrfachen Behinderungen. Als Schulsprecherin lernte ich, dass ich im Team vieles erreichen kann, was alleine unmöglich scheint. Mein Verantwortungsbewusstsein wurde gestärkt und ich wurde immer gewandter im Umgang mit den Lehrern, vor denen ich die Interessen der Schülerschaft vertrat.
Für meinen Freiwilligendienst im Ausland bin ich besonders an Südostasien, aber auch an Südafrika und dem Nahen Osten interessiert. Südostasien war schon oftmals Thema in unserem Religions- und Geografieunerricht. Über Afrika lernte ich viel in meinem Englischunterricht und der Nahe Osten war im Politikunterricht sehr präsent.
Insbesondere Bali faszinierte mich sofort an Südostasien. Die Religion – der Hinduismus – und die insgesamt gegensätzliche Lebensweise zu einem Land wie Deutschland begeistere mich. Meine Patentante und einige meiner Arbeitskolleginnen beschrieben die Menschen dort als sehr aufgeschlossen und lebensfroh.
Als meine beste Freundin für ein Jahr nach Südafrika ging, war ich zuerst etwas besorgt. In Südafrika gibt es immerhin noch hohe Kriminalitätsraten und ein lückenhaftes Gesundheits-, Bildungs- und Verwaltungssystem. Doch durch ihre Erzählungen erfuhr ich, dass Südafrika – nicht zuletzt durch den Einfluss Nelson Mandelas – sich sehr zum Positiven verändert hat.
Neben der Tatsache, dass ich im Ausland meine sprachlichen und interkulturellen Fähigkeiten aufbauen werde, sind dies nur einige der zahlreichen Gründe dafür, weshalb ich nach meinen Abitur im Juni 2016 einen Freiwilligendienst im Ausland antreten möchte.
Ich freue mich sehr auf Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Lea Rostock