Sehr geehrte Mitarbeiter der Entsendeorganisation,
Sehr geehrte Mitarbeiter eines sozialen Projekts im Ausland,
derzeit arbeite ich im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres in einem Kinderhort. Nach dieser Tätigkeit hier in meiner Heimatstadt Dresden möchte ich meine Einblicke vertiefen und bei einem sozialen Projekt in einem der oben genannten Länder mitwirken. Nach Spanien würde ich gerne zur Vertiefung meiner Sprachkenntnisse gehen, wobei mir klar ist, dass dies kein Entwicklungsland ist. Ich beabsichtige, jeweils 6 Monate in einem der spanisch sprechenden Länder und weitere 6 Monate im afrikanischen Ausland zu arbeiten, wobei ich hinsichtlich der Reihenfolge flexibel bin.
Für mich war es sehr interessant, während meiner Tätigkeit im laufenden Freiwilligen Sozialen Jahr mit Kindern zu arbeiten und sie tagtäglich in ihrem Alltag zu erleben. Ich konnte einen gesellschaftlichen Ausschnitt im Spiegelbild der Kinderaugen hinterfragen. Durch die Flüchtlingszugänge erleben wir hier fremde Eindrücke, so dass man sich auch im Schul - und Hortalltag neuen Fragen zu Gesellschaft und Politik und zum mitmenschlichen Umgang untereinander stellen muss. Aus den Rückmeldungen der Kinder und deren Eltern sowie auch der Kollegen weiß ich, dass es mir gut gelungen ist, den unterschiedlichen Einstellungen mit Offenheit und Verständnis zu begegnen. Neugierde und Aufgeschlossenheit zeichnen mich aus, vor allem bin ich interessiert an den einzelnen Menschen in ihrer jeweiligen Sozialisation und Kultur. Als ich 2013 eine Keniareise mit meiner Familie machte, war ich nicht nur fasziniert von der wunderschönen Natur des Landes. Die Gespräche mit unserem Guide während der teilweise langen Autofahrten habe ich als sehr wertvolle Bereicherung er\\\"fahren\\\", und mich hat immer wieder begeistert, wie sich sein Zugang zur Welt von dem unterscheidet, was ich bisher gelernt hatte.
Neben der sozialen Tätigkeit im Kindergarten verfüge ich über Erfahrungen als Nachhilfelehrer während meiner Schulzeit.
Bei meinem Auslandsdienst möchte ich meine eigene Sicht erweitern und zur Idee von einem möglichen Kulturaustausch beitragen. Ein verständiger Dialog kann meines Erachtens nur dadurch in Gang kommen, dass sich Menschen unmittelbar begegnen. Die gemeinsame Arbeit im Rahmen eines sozialen Projektes sehe ich als wertvollen Austausch unterschiedlicher Lebenswelten an, und ich bin sicher, dass sich festsitzende Wertbegriffe wie etwa \\\"Wohlstand\\\" und \\\"Existenzminimum\\\" verändern werden. Auch bin ich sicher, dass Bildung und Wissen nur zum Teil erlernbar ist. Der wesentliche Teil an Bildung muss wahrscheinlich erst erfahrbar werden.
Ich erwarte eine interessante Zeit, die mir für mein weiteres Leben eine wichtige Erfahrung bleibt. Ich bin davon überzeugt, dass das Wissen, das ich einbringen kann und das Wissen, das ich mitnehmen werde, in einem guten Austausch stehen. Von der Organisation erwarte ich eine den etwaigen politischen Verhältnissen angepasste Betreuung und die Flexibilität, mich jeweils für 6 Monate in ein englischsprachiges afrikanisches Land zu entsenden und 6 Monate in ein spanischsprachiges Land in Südamerika oder in ein soziales Projekt nach Spanien zu vermitteln.
Ich bin sicher, dass sich durch die Auslandserfahrung in zwei unterschiedlichen Kulturen mein Blick auf globale Zusammenhänge weitet und dass ich dieses Wissen im Rahmen meiner weiteren beruflichen Tätigkeit vertiefen und einsetzen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Ockert
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