Meine Motivation und Qualifikation für einen Freiwilligendienst im Ausland
„Wir sind nicht für uns allein geboren.“ Ein Zitat des römischen Philosophen Cicero, das mir einmal in einem Roman begegnete. Danach lies mich der Gedanke daran nicht mehr los. Ich erkannte, wie wichtig es ist, dass man als Mensch bereit ist, anderen Menschen zu helfen. Besonders in einer globalisierten Welt, in der jeder von jedem abhängig ist. Daher habe ich schon immer nach Möglichkeiten gesucht, mich sozial zu engagieren. Sowohl in internationalen Beziehungen, als auch in meiner Heimat. Ich denke, dass es einem selbst ein gutes Gefühl gibt und - noch wichtiger - den Menschen, die für jede Hilfe dankbar sind. Glücklicherweise bin ich in einem Land geboren, in dem ich zur Schule gehen konnte und in dem mir beinahe alle Möglichkeiten offen stehen. Gerade die Tatsache, dass es Menschen und vor allem Kinder in anderen Ländern gibt, die diese Chance vielleicht in ihrem Leben nicht bekommen werden, ist mein Antrieb diesen Menschen meine Unterstützung und Hilfe anzubieten.
Zentralafrika interessiert mich besonders aufgrund des geschichtlichen Hintergrunds. Seit meiner Schulzeit interessiere ich mich besonders für Geschichte und Sozialkunde. Auch außerhalb beschäftige ich mich intensiv mit dem politischen Geschehen und kenne mich zum Beispiel bezüglich Ghana und der Demokratischen Republik Kongo gut aus. Hinzu kommt, dass mich auch die Kultur fasziniert. Ich möchte den Menschen dort alle Hilfe geben, die ich geben kann und den internationalen Austausch fördern, indem ich die neue Kultur kennen und verstehen lerne.
Ich würde gerne im Bereich Menschenrechte arbeiten, da ich sie als grundlegend für jeden Menschen empfinde und sie die Basis für ein glückliches Leben sind. Ich schreibe viel zu diesem Thema, zum Beispiel Kurzgeschichten, Leserbriefe an Zeitungen oder auch längere Projekte. In der Schule nahm ich an Debattierwettbewerben teil und drehte mit dem Comeniusprojekt einen Film auf Englisch und Latein. Außerdem nahm ich am Projekt Schule und Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Zeitung teil, bei dem man Artikel schreiben und sich intensiv mit den Themen Politik und Wirtschaft auseinandersetzen musste. Ich bin also bezüglich aktueller politischer Entwicklungen immer auf dem neuesten Stand.
Des Weiteren habe ich schon Erfahrung im Bereich der sozialen Arbeit gesammelt. So habe ich zum Beispiel kurze Zeit in einem Heim für behinderte Menschen gearbeitet. Ich habe viel Dankbarkeit erfahren und außerdem, was es bedeutet anderen zu helfen. Durch die Arbeit im Heim bin ich sehr belastbar geworden. Ich wurde sowohl mit Aufgaben der Pflege betreut, als auch mit Aufgaben, wie Küchenhilfe und Gartenarbeit. Mit den Bewohnern besuchte ich die Kirche oder begleitete sie zu verschiedenen Veranstaltungen. Auch heute habe ich noch Kontakt zu den dort lebenden Personen. Außerdem wurde mir sehr viel Verantwortung übertragen und ich habe gelernt, was es bedeutet, wenn andere sich auf einen verlassen. In diesem Bereich erneut zu arbeiten würde mir ebenfalls Spaß machen.
Neben meiner Arbeit im Heim habe ich auch ein Praktikum in einem Krankenhaus absolviert. Dort arbeitete ich zusammen mit den Pflegekräften auf der neonatalchirurgischen Station und kümmerte mich um die Neugeborenen. Hier wurde ich hauptsächlich mit Aufgaben der Pflege betreut. Außerdem fütterte ich die Neugeborenen und lernte mit ihren kleinen Körpern vorsichtig umzugehen. Auch hier konnte ich viele positive Erfahrungen sammeln. Ich lernte auf die Sorgen der Eltern einzugehen. Das hat besonders mein Einfühlungsvermögen gestärkt.
Eine weitere Arbeit, die mir ebenfalls den Wert der Fürsorge für Andere zeigte, war meine Rolle als Schülersprecherin am Gymnasium. Ich belegte dieses Amt zwei Jahre lang. Hier konnte ich meine Teamarbeit verbessern und wurde Ansprechpartner für jüngere Schülerinnen und Schüler, die mit ihren Sorgen und Problemen oft zu mir kamen. Außerdem konnte ich meine organisatorischen Fähigkeiten weiter ausbauen. So organisierte ich zum Beispiel einen Nachmittag mit den Flüchtlingen, die im Nachbarort leben. Dadurch habe ich schon Erfahrung im Organisieren von Projekten für Kinder und kann diese auch im Freiwilligendienst sehr gut einbringen. Denn so habe ich vor allem die Erfahrung machen können, die Interessen der Schülerschaft und damit die Interessen anderer zu vertreten. Und genau das würde ich auch gerne weiter machen.
Durch verschiedene Projekte in der Schule und auch außerhalb, konnte ich allerdings meiner größten Leidenschaft nachgehen – dem Reisen. Meine Eltern habe mich schon immer motiviert Kulturen fremder Länder kennenzulernen. So konnte ich schon Zeit in einer Gastfamilie in der Türkei verbringen, ebenso wie in Frankreich, Portugal und England. Durch das Reisen bin ich auch sehr offen für neue Sprachen und hätte große Freude am Lernen einer neuen Sprache. Besonders mein Englischkenntnisse konnte ich stärken. Im Sommer 2015 war ich drei Wochen in London, wo ich in einer indischen Gastfamilie mit vier Kindern lebte und unter der Woche in London Central zur Schule ging, um mein Englisch zu verbessern. Das war eine sehr gute Erfahrung, denn ich wurde sehr unabhängig und konnte viele neue Menschen aus verschiedenen Ländern kennenlernen.
Ich denke, dass die Arbeit und das Leben während dem Freiwilligendienst sehr prägend sein werden. Ich freue mich, neue Bekanntschaften zu schließen und anderen zu helfen. Außerdem denke ich, dass ich neue Herausforderungen sehr gut meistern kann und meine Stärken gezielt für andere Menschen einsetzen kann. Ich hoffe, dass ich weiterhin lernen kann, dass zu schätzen was ich zuhause habe, besonders weil zu viele Andere leider nicht dieselben Chancen haben. Ich werde mein Bestes geben, den Menschen dort zu helfen. Ich freue mich sehr auf die Herausforderung!