Sehr geehrte Damen und Herren,
seit dem ich denken kann, zieht es mich ins Ausland. Fernweh und das Verlangen diesem nach zu kommen, verstärkt sich um so länger ich an einem Ort verweile. Neue Kulturen zu entdecken, neue Menschen kennen zu lernen, und somit meinen eigenen persönlichen Horizont zu erweitern, sind Ziele, die mich bereits seit meinem 15. Lebensjahr begleiten. Vor allem nach meinem Bachelor-Abschluss der Politikwissenschaften im kommenden Jahr wünsche ich mir nichts sehnlicher als die Chance zu bekommen, einmal über den Tellerrand schauen zu dürfen. So könnte ich mich für ein Jahr von der politischen Theorie entfernen, um mich genauer mit deren Praxis in Lateinamerika auseinanderzusetzen. Gerade Mittelamerika ist eine Region, die mich schon seit Längerem reizt. Besonders seitdem ich weiß, dass die gängige Begrüßungsformel „Pura Vida“ lautet, vergrößert sich meine Lust, diese mir noch unbekannten Länder zu erforschen. In Bezug auf beispielsweise Costa Rica fasziniert es mich sehr, dass, obwohl sowohl die Armut als auch die soziale Ungleichheit in den letzten Jahren erheblich gestiegen ist, die Umweltpolitik und die Verteidigungspolitik dieses Landes beispielhaft ist. Zu guter Letzt motivierten mich nicht nur die Länder mit ihrer komplexen Geschichte und Kultur zu einer Bewerbung bei Ihnen, sondern vor allem auch die prägende Erfahrung einen Freiwilligendienst zu leisten.
Im Folgenden möchte ich genauer meine vergangenen Erfahrungen, meinen Charakter und meine Pläne nach dem Freiwilligendienst erörtern.
In der Vergangenheit arbeitete ich sehr gerne mit Kindern und Jugendlichen zusammen, gerade der Englisch-Unterricht mit Minderjährigen war einer meiner Höhepunkte während meines Praktikums in Kambodscha. Im Allgemeinen sehe ich mich eher im Feld der Sozialen Arbeit als in dem der Landwirtschaft oder dem des Umweltschutzes, da ich es präferiere beruflich mit Menschen zu tun zu haben. Vor allem die schulische oder außerschulische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, sowie die Unterstützung von Senioren liegt mir sehr am Herzen. Die Kenntnisse und Fähigkeiten, die ich in ein Projekt miteinbringen könnte, wären vor allem meine zahlreichen außerschulischen Aktivitäten wie das Reiten, das Tanzen oder das Theater spielen, aber auch meine Sprachkenntnisse könnten von Vorteil sein.
Abschließend möchte ich unterstreichen, dass ich beständig einen Kontrast zu meinem geordneten und geregelten Leben in Deutschland suche. Meiner Meinung nach kann man nur dann reifen und wachsen, wenn man ab und zu den Mut aufbringt, seine gewohnte Komfortzone zu verlassen. Besonders ein Auslandsaufenthalt würde mir dabei helfen, mich selber besser kennenzulernen, meine persönlichen Grenzen zu testen, und eventuell sogar über diese hinaus zu wachsen. Bereits schon von Kind an hatte ich einen offenen, toleranten und vor allem warmherzigen Charakter. Auch die Erfahrung in einer multikulturellen Stadt wie Berlin aufzuwachsen, sowie meine diversen Auslandsaufenthalte haben mich in der Hinsicht sehr positiv beeinflusst. Des Weiteren bin ich stets darum bemüht, nicht nur Freundschaften zu schließen, sondern diese vor allem zu pflegen, sodass ich auch nach meinem Freiwilligendienst versuchen werde, die Beziehungen aufrechtzuerhalten. Überdies hinaus würde ich mich als eine sehr teamfähige und vor allem diplomatische Person beschreiben, sprich ich stelle mich Konflikten und versuche diese so schnell und effizient wie möglich zu lösen. Wie bereits zu Beginn dieses Schreibens erwähnt, ist mir das Gefühl des Fernwehs vertrauter, als das des Heimwehs. Dementsprechend kennzeichnet sich mein Charakter dadurch aus, dass es mich vielmehr ins unbekannte Ausland zieht, anstatt im familiären Inland zu bleiben.
Nach meinem geplanten Freiwilligendienst im kommenden Jahr werde ich mein Studium wieder aufnehmen und mit meinem binationalen und bilingualen Master der internationalen Beziehungen beginnen. So steht nun ein Arbeitsplatz bei den Vereinten Nationen, dem deutschen Auswärtigen Amt oder einer internationalen humanitären Organisation an oberster Stelle meiner Berufsziele.
Die Erfahrungen, die ich bereits machen durfte, möchte ich um nichts in der Welt missen, denn sie haben mich erst zu dem Menschen geformt, der ich heute bin. Aufgrund dessen wünsche ich mir nichts sehnlicher, als ins Ausland gehen zu dürfen, und es wäre mir eine Ehre für Sie als Freiwillige in vorzugsweise Lateinamerika zu arbeiten.
Mit freundlichen Grüßen,
Amira von Call
Bewerbung aufgeben
Login
