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Sehr geehrte Damen und Herren,

ein Jahr im Ausland zu verbringen ist eine große Herausforderung für jeden jungen Menschen. Nachdem ich bereits ein Jahr außerhalb Deutschlands lebte, ist es nun an der Zeit den nächsten Schritt zu wagen und neue Kulturen kennen zu lernen. Um mich besser kennen zu lernen, möchte ich Ihnen erzählen wie und warum ich mich für die Freiwilligenarbeit in Südamerika entschieden habe.

Mein erster längerer Auslandsaufenthalt begann Juli 2016 in Australien. Dort hatte ich die Möglichkeit sechs Monate lang als Au Pair/ Kindermädchen in einer Gastfamilie zu arbeiten. Diese Erfahrung prägte mich ganz besonders im letzten Jahr. Im Laufe der Monate habe ich viel über mich und verschiedene Kulturen gelernt. Beispielsweise konnte ich mich in Geduld üben und wurde toleranter bezüglich des Lärms beim Spielen.

Eine meiner besonderen Stärken ist der Sport. In meiner Freizeit habe ich etwa zwei bis dreimal pro Woche Kickboxen betrieben. Um einen gesunden Ausgleich auch während des Auslandsjahres zu finden standen fast täglich Spielplatzbesuche mit meinen beiden Gastkindern (18 Monate und 3 Jahre) auf unserem Plan. Dabei konnten wir gemeinsam die australische Natur entdecken. Die Eigenschaft, welche ich am meisten an Kindern schätze, ist ihre unbeschnittene Wahrheit. Sie sagen ganz klar was sie denken und fühlen. Genau so sollte meiner Meinung nach die heutige Gesellschaft ebenfalls funktionieren.

Bevor ich an das andere Ende der Welt flog, konnte ich bereits mehrere hundert Stunden Erfahrung in der Kinderbetreuung sammeln. Unter anderem ergab sich mir die Möglichkeit jahrelang als Babysitterin meines kleinen Bruders und meiner Nichte (zu Beginn war sie vier Monate alt) zu fungieren. Mein kleiner Bruder weist eine geistige Behinderung auf und ist kleinwüchsig. Er agiert mittlerweile weitestgehend selbstständig, benötigt jedoch ständige Aufsicht. Meine Eltern arbeiten beide in Vollzeit, wobei meine Mutter arbeitsbedingt in einer anderen Stadt lebt. Aus diesem Grund habe ich zu Hause viele Arbeiten (kochen, Wäsche waschen, putzen) und die Betreuung meines kleinen Bruders übernommen. In meinen Ferien absolvierte ich Praktika in einer Kindertagesstätte, einer Schule für behinderte Kinder und habe in der „Kinderstunde“ der Kirche ausgeholfen.

Warum habe ich mich für Südamerika entschieden? Nachdem ich meine Arbeit als Au Pair bei meiner Gastfamilie beendete, zog ich in eine Wohngemeinschaft um. In meiner neuen Wohnung lebte ich mit vier brasilianischen Studenten zusammen und lernte viele ihrer Freunde aus Kolumbien oder Mexiko kennen. Es war sehr interessant über die Kultur und Geschehnisse in Südamerika zu hören. Ich erfuhr viel über ihre Lebensweise in ihrem Heimatland und über die Zustände in den Städten.

All die zuvor genannten Gründe tragen dazu bei, weswegen ich mich für eine soziale Einrichtung in Lateinamerika entschieden habe. Die Möglichkeit einem benachteiligten Kind aus ärmeren Ländern eine bessere Kindheit zu bieten, ist für mich eine große Bereicherung. Ich glaube, dass jeder Beitrag helfen kann Kindern in solchen Regionen eine Zukunft zu bieten.

Auf Wunsch kann ich Ihnen gerne Referenzen im Bezug auf meine Erfahrung zukommen lassen.

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