Sehr geehrte Damen und Herren,
Viele Menschen fragen mich, weshalb ich nicht nach Australien oder in die USA fliege. Wieso ich ausgerechnet nach Lateinamerika fliege und mich mit den Problemen anderer beschäftige. Ein Vortrag in der Schule führte dazu, dass ich sehr intensiv über mein Leben und meine Zukunft nachdachte. Ich dachte über meine eigenen Probleme und über die Probleme der heutigen Jugend nach, die zum Teil absurd sind. „ Mama, ich will das neue iPhone 7“, obwohl man erst vor zwei Jahren ein neues Handy bekommen hat. Die Schminke von MAC und das T-Shirt von Hollister muss es sein, um uns glücklich zu machen obwohl günstigere Alternativen, den gleichen Zweck erfüllen würden. Uns wird teilweise nicht klar, welchen Luxus wir hier genießen können. Wir haben ein sehr gutes Bildungssystem, ein top Gesundheitssystem und ein Sozialsystem, welches uns in guten Verhältnissen leben lässt. Ich danke dir Deutschland, dass ich all diese Möglichkeiten genießen darf.
Nun lässt mich die Frage nicht los, wie es auf der anderen Seite der Welt ausschaut.
Mir wurde klar, dass viele Kinder nicht diese Privilegien genießen können und habe mich dazu entschlossen etwas zu machen. Ich weiß, dass viele Kinder auf Hilfe angewiesen sind und habe mich deshalb beim Welthaus beworben. Hier beschreibe ich euch mein Projekt:
Generación: Instituto de Investigación, Promoción y Comunicación Social
Die Organisation: In Lima leben viele Kinder auf der Straße, wo sie Opfer von Misshandlungen und sexueller Gewalt sind, oft sogar von Seiten der Polizei und der städtischen Sicherheitsdienste. Die Organisation Generación fördert und schützt die Rechte von Kindern und Jugendlichen, die Erfahrungen mit dem Leben auf der Straße haben. Sie besitzt über 20 Jahre Erfahrung in dieser Arbeit, unterhält mehrere Einrichtungen im Großraum Lima und leistet darüber hinaus direkte Betreuung auf der Straße (Streetworker). Die Streetworker des Projekts „Generación“ sprechen diese Kinder an und bieten ihnen Hilfe, Rat und Schutz. Durch das Projekt erfahren die Kinder seit langem wieder Zuwendung, Verständnis und gegenseitige Hilfe. Sie lernen Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen und erhalten die Möglichkeit zur Schule zu gehen. Musik, Theater und Sport sind wesentliche Stützen der Erziehungsarbeit.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man als \\\\\\\"armer\\\\\\\" Junge sich auf jede Unterstützung freut , denn ich bin auch in einem armen Dorf in Polen aufgewachsen und habe mich über jede Kleinigkeit gefreut.
Zu dem sammelte ich bereits Erfahrung in der Arbeit mit sozial benachteiligten Kindern in Kinder- und Jugendhäusern. Ich möchte meinen eigenen Horizont erweitern und neue Herausforderungen annehmen. Ich will, dass die Kinder wieder ein normales Kinderleben haben. Sie sollen auch zur Schule gehen und Freizeitaktivitäten unternehmen.
Am Ende des Jahres will ich sagen können, dass ich etwas bewirken konnte aber auch selber viel gelernt habe. Außerdem werde ich mich auch nach meinem FSJ in Peru , sozial engagieren.
Vielen Dank!