Freiwilligendienst im Ausland
Medizinstudentin sucht Freiwilligendienst in Indien mit Kindern
Veronika
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- Wohnort : DE - 73431 Aalen
Bewerbung
Sehr geehrte Damen und Herren,
In diesem Schreiben will ich Ihnen näher bringen, was mich dazu bewegt, mich für einen Internationalen Jungendfreiwilligendienst zu bewerben.
Nach meinem Abitur 2015, welches ich in meiner Heimatsstadt Aalen absolvierte, standen mir alle Türen offen und da ich stets vielseitig interessiert war, wusste ich nicht sofort welche Richtung ich einschlagen wollte.
Jedoch wusste ich eine Sache sicher und zwar, dass meine Zukunft von der Zusammenarbeit mit und für Menschen geprägt sein sollte.
Bis zu dem damaligen Zeitpunkt war ich stets ehrenamtlich als Leiterin in Kindergruppen in der Kirche, als Leiterin einer Volleyball-AG oder als Babysitterin aktiv und wusste somit, dass mir die soziale Arbeit sehr lag.
Eine konkrete Zielgruppe hatte ich jedoch nicht und da mich das Gebiet der Medizin auch schon immer sehr interessiert hatte, bewarb ich mich für einen Frewilligendienst im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Dort verbachte ich zehn Monate im Bereich der gynäkologischen Chirurgie, welches insbesondere die Pflege krebskranker Frauen beinhaltete.
Zunächst fiel es mir nicht immer leicht, jeden Tag mit sehr essentiellen Fragen konfrontiert zu werden: Was ist der Sinn meines Lebens? Wer oder was macht mich glücklich?
Meine grosse Motivation an der Arbeit mit Menschen, schenkte mir aber die nötige Stärke und schnell fand ich einen guten Weg, damit umzugehen.
Denn genau diese Art von Gesprächen wurden es, die meinen Alltag ungemein bereichterten und ich wuchs sehr daran. Zumal wurde ich sehr darin bestätigt, dass es die Kommunikation und Konfrontation mit anderen Menschen und Gedanken sind, die mein Leben weiterhin begleiten und bereichern sollten.
Ich erfuhr wie wichtig eine gute Zusammenarbeit mit Kollegen ist, indem sie sich auf meine Hilfe, Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit verlassen konnten.
Auch erlernte ich den Patienten ein gutes Maß zwischen ehrlicher Empathie und emotionaler Distanz entgegenzubringen, denn auch diese Lehre brachte diese Arbeit mit sich.
Neben dem FSJ ließ ich mich zusätzlich zur Jugendleiterin (JuLeiCa) ausbilden und wir organisierten eine Kinderfreizeit, wobei ein Großteil der Gruppe aus Flüchtlingen bestand.
Ich lernte viel über die Entwicklung und die teilweise andere Kultur der Kinder und es interessierte mich ungemein und bereitete mir sehr großen Spass, als wir letztendlich die Theorie in die Praxis umsetzen konnten.
Nach dem FSJ bestätigte sich also mein ursprünglicher Wunsch, mit und für Menschen zu arbeiten und ich begann mein erstes Semester der Humanmedizin.
An diesem Studiengang reizen mich insbesondere folgende Aspekte:
Die Vielfältigkeit der Arbeitselder; ob mit psychisch oder physisch Kranken, jungen oder alten Menschen etc..
Zudem reizt mich ganz besonders die Internationalität des Studienganges.
Medizinische Hilfe wird überall benoetigt und hat darüber hinaus in vielen Teilen der Erde ein hohes Verbesserungspotenzial im Bezug auf die Ressourcen und Möglichkeiten.
Auch kann durch eine internationale Zusammenarbeit einen fairere und bessere medizinische Versorgung auf allen Teilen der Erde erreicht werden und ist somit unbedingt notwenig.
Internationalität war also neben der Arbeit mit Menschen mein zweiter absolut wichtiger Punkt, der im Studium gegeben sein sollte.
Daran anknüpfend ließ mich jede Reise, die ich bisher in meinem Leben unternahm, verändert und bereicht zurück kommen. Dabei war ich stets mehr interessiert an das Leben vor Ort, als an den Sehenswürdigkeiten. Nie werde ich vergessen, wie ich einen Tag in einer bhuddistischen Schule in Chiang Mai, Thailand besuchte. Die Schüler lebten die Lehre der Achtsamkeit des Momentes so stark aus, dass ich dieses Lebensgefühl von diesem Moment an aus meinem Leben nicht mehr wegdenken konnte.
Meine Offenheit und Interesse bieteten mir einige solcher Situationen.
Andere Länder und Kulturen bieten mir die Möglichkeit mein Denken zu erweitern und mein Betrachtungsweise von vielen Dingen zu überdenken.
Nach meinem ersten Semester beschloss ich in den Semesterferien für neun Wochen nach Indien zu gehen.
Ein Bekannter aus meiner Herfkunftsstadt hat dort einige Projekte aufgezogen, unter anderem die Gründung einer Taubstummenschule.
Neben dem ersten Jahr meines Studiums versuchte ich mir stets die praktische soziale Arbeit aufrecht zu erhalten, indem ich beispielsweise ehernamtlich in einer Praxis ohne Grenzen arbeitete und dort die Pateintenanamnese durchfuhr.
Denn die praktische Arbeit ist es, die mich reizt und deren Herausforderung ich mich stellen will.
Somit war ich sehr glücklich meine Semesterferien mit einer praktischen Arbeit verbringen zu dürfen, da ich mich nach der vielen Theorie des Studiums wieder sehr danach sehnte.
Die Schule „Navajeevan Special School for the Deaf and Dumb“ befindet sich in der Stadt Nandyal und somit im Bundesstaat Andhra Pradesh. Sie wird von einer christlichen Orden, den sogennanten JMJ Orden geleitet. Ich lebte also mit Ordensschwestern zusammen, direkt auf dem Schulgelände.
Die Kinder kommen aus sehr ärmlichen Verhältnissen und verbringen Tag und Nacht an der Schule, da sie teilweise sehr weit weg wohnen.
Vom ersten Tag an fühlte ich mich sehr geborgen und Willkommen dort. Ich ging mit den Kindern in die Klassen, ass mit ihnen im großen Speißesaal, brachte sie ins Bett. Ich war völlig eingenommen vom Erlernen der Gebärdensprache und es bereitete mir großen Spass, sie mir von den Kindern beibringen zu lassen und schon nach einer Woche funktionierte die Kommunikation sehr gut.
Am Ende meiner Zeit war eine Kommunikation über jedes Thema möglich und ich erinnere mich an so viele bewegende Momente, in denen ich immer mehr verstand und selbst kommunizieren konnte und die aufgeregte Freude in den Gesichtern der Kinder sehen konnte.
Aber auch das Land Indien reizte mich von Anfang an. Es ist ein Land der Gegensätze, begonnen bei dem Vergleich von Stadt und Dorf. Auf den Dörfern werden an jahrhunderte alten Tradtionen festgehalten, wobei in den Städten das moderne Leben, ob bei der Kleidung oder Technik, einem sofort ins Auge springt.
Dennoch verliebte ich mich von Beginn an in das Land. Die Neugierde und Gastfreundschaft der Menschen bereiteten mir so viele schöne Situationen. Zudem war ich berührt von deren starken Bindung zur Familie und Freunde. Man sieht immer Menschen auf der Strassen, meist in Gruppen, miteinander redend oder Tee trinkend. Dieses gesellschaftliche Beisammensein und gleichzeitig auch die Einfachkeit der Menschen, denn die Meisten haben nicht sehr viel Besitz, inspirierten mich.
Auch reizte mich sehr, dass einfach jeder Bereich anders ist, zu dem was ich aus Deutschland kannte. Das Essen, die Musik, die Kleidung und vieles mehr. Sich einer so anderen Kultur komplett zu öffnen und reinfallen zu lassen erlebte ich als etwas unfassbar Aufregendes.
Nach den neun Wochen hatte ich einige Verhaltensmuster und Denkschemata verstanden und merkte, was für ein interessantes Land Indien ist und wie viel Entwicklungspotenzial es beispielsweise im medizinischen Bereich noch hat. Es würde mich sehr freuen, dort noch mehr Zeit zu verbringen, um das Land, die Kultur und Menschen noch besser zu verstehen und noch mehr Teil dieser Lebensweise zu sein.
Das bieten mir neue Länder auch stets: Man wundert sich immer weiter über das Leben und erfreut sich an dessen Reichtum an unterschiedlichen Menschen und Lebensweißen.
Natürlich erlebte ich auch Schattenseiten, wie die arrangierte Heirat und daraus häufig resultierende Probleme. Dennoch lernte ich dadurch auch die Fähigkeit, jede Kultur kritisch zu betrachten und zu hinterfragen, woher bestimmte Denkmuster kommen und aus meinen Erkenntnissen die aktuelle Situation neu zu bewerten. Wichtig ist es für mich dabei, tolerant und verständisvoll zu sein.
Nun bleibt die Frage offen, warum ich zwischen meinem 3. und 4. Semester 10-11 Monate einen Freiwilligendienst absolvieren moechte:
Nach meiner Zeit in Indien und auch schon davor spürte ich, wie sehr ich die praktische Arbeit schätze und gerne ausübe. Insbesondere bei der Arbeit mit Kindern habe ich stets so viel Energie und Freude und ich will sie einach gerne ausleben und mich und vor Allem mein Umfeld damit bereichern. Zudem habe ich in Indien gemerkt, dass ich jetzt reif und bereit bin für eine komplett andere Kultur, Sprache und Land, vielmehr, dass ich es unbedingt erleben und mit anderen teilen möchte.
Aus meiner Zeit im FSJ, in der Universität und Indien habe ich sehr viel gelernt.
Dabei habe ich ganz unterscheidliche Qualitäten intensiviert, wie beispielsweise die Offenheit und Toleranz gegenüber unbekannten Menschen, Kulturen und Situationen. Fuer mich ist das der Grundstein eines wertschaetzendem Umgang mit anderen Menschen; Toleranz und Respekt walten zu lassen. Auf Kulturen bezogen, lässt diese Unvoreingenommenheit mich immer wieder meine ganz eigenen Erfahrungen machen und daraus Schlüsse ziehen und macht mir deutlich, dass es wichtig ist, mich auf mich selbst zu verlassen und mich nicht von den Meinungen anderer entmündigen zu lassen.
Zudem habe ich den Mut, mich Unbekanntem zu stellen und einfach Vetrauen in mich selbst und mein Umfeld zu haben. Wichtig ist für mich auch die Neugierde und das Interesse an anderen Menschen und Kulturen, denn dadurch profitieren beide Seiten und eine Bereicherung beiderseits ist ein ultimatives Erlebnis. In der Zusammenarbeit mit anderen Menschen sind für mich insbesondere Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Hilfestellung wichtig, denn darauf beruht eine wertschätzende Arbeit und daraus resultierend eine schöne und effektive Arbeit.
Zu guter Letzt wurde ich stets von einer hohen Lebenslust und Abenteuerfreude angetrieben, die mich immer wieder gepackt hat und auch jetzt zu dieser Entscheidung bringt.
Fuer die neun Wochen bin ich unglaublich dankbar und schaetze, dass ich die Moeglichkeit habe, so etwas zu erleben. Dennoch merke ich auch, dass ich aus etwas rausgerissen wurde, was eben erst angefangen hatte. Von meiner Zeit als Internationaler Freiwilligendienstler erhoffe ich mir, dass all diese Beziehungen und Bindungen, die man sich aufbaut, Früchte tragen und man einfach länger Zeit hat, sich diese aufzubauen und daran zu erfreuen.
Auch habe ich germekt, das die Arbeit mit Kinder mir sehr liegt. Ich werde nie müde, eine Frage zu beantworten oder noch eine Runde Volleyball zu spielen, denn die ehrliche Freude oder generell die Ehrlichkeit macht die Zeit mit ihnen sehr wertvoll. Von dem IJFD erhoffe ich mir, noch mehr über die Entwicklung von Kindern zu verstehen und mein pädagogisches Wissen zu vergrössern und zu verbessern.
Denn nach meinem Studium würde ich auch sehr gerne in den pädiatrischen Bereich gehen.
Nun will ich noch erläurtern, warum ich Kultur, Sport und Menschenrechte schöne und interessante Bereiche finde.
Kultur ergibt sich daraus, da dieser Bereich stets einen grossen Teil in meinem Leben einnahm, indem ich die Kulturangebote, die mir mein Umfeld bot, immer gerne ausübte oder besuchte.
Kultur ist ein weitreichender Begriff und umfasst Musik, Sprache, Traditionen und vieles mehr.
Für mich stellt die Kultur eines Landes oder Gruppe ein sehr interessantes Feld dar, da es einen grossen Teil der Identität der Menschen ausmacht. Für meine Zeit als Freiwillige wäre es toll, Kulturprogramme begleiten und unterstützten zu koennen, da ich auch gerne kreativ bin. Ob beim Theater spielen oder singen in der Oper; mit Kulturprogrammen bin ich sehr vertraut und weiss daher sehr gut, wie bewegend und bereichernd diese sein koennen.
Es wäre spannend, die andere Kultur auch auf diese Art und Weise noch intensiver kennen zu lernen und kulturelle Erlebnisse mit den Menschen in dem jeweiligen Land zu teilen und auch meine bisherigen Erfahrungen einzubringen.
Sport ist schlicht und ergreifend eine weitere Leidenschaft von mir, insbesondere Teamsportarten.
Sport ist ein internationales Thema und wenn man mit Worten nicht weit kommt, kann man stets zu einem sportlichen Spiel greifen. Das habe ich auch in Indien erlebt. An meinem ersten Tag mit den Taubstummen, haben wir auschliesslich Volleyball gespielt. Sport verbindet, indem Menschen automatisch zusammen als Teamarbeiten und bietet viel Freiraum aus dem rein sportlichen, physischen Aspekt, Menschen zusammenzubringen und dadurch kreativ und enthusiastisch zu machen.
Ausserdem bin ich sehr an dem Thema Menschenrechte interessiert.
Vor Allem in Indien habe ich viel ueber das Thema Menschenrechte nachgedacht, da mir sehr stark verdeutlicht wurde,was fuer Unterscheide es diesbezüglich auf der Welt gibt.
Die Möglichkeiten, die ich in Deutschland habe, haben die Wenigsten und aus genau diesem Grund, liegt es an mir, dieses Privileg zu nutzen und anderen dazu zu verhelfen.
Dazu ist es aber notwendig sich ein grosses Wissen ueber die internationalen politischen Systeme und Rechte anzueignen und obwohl ich durch mein Engagement bei Amnesty schon Einiges in Erfahrung gebracht habe, merkte ich, was für einen Unterschied es macht, das Land dabei zu erfahren und vor Ort sein Wissen zu intensivieren.
Gerne wuerde ich während und nach meinem Studium auch medizinisch die Rechte der Menschen stark verbessern und aus diesem Grund reizt es mich sehr, mein Wissen zu verstärken.
Zu guter Letzt würde ich auch sehr gerne eine neue Sprache lernen, ob Hindi oder Telugu, wie es in Andhra Pradesh gesprochen wird, diese Art der Herausforderug mochte ich schon immer gerne.
Zudem ist jetzt ein sehr geeigneter Zeitpunkt, um Interessen wie dem IJFD nachzugehen.
Sowohl von meiner persönlichen Reife, als auch vom Zeitpunkt in meinem Studium, denn nach dem 3. Semster werde ich den grössten Teil meiner Vorklinik abgeschlossen haben.
Auch kam mir die Frage auf, ob es nicht sinnvoller ware in einem medizinische Projekt mitzuarbeiten. Aber da ich in Indien einmal wieder erleben durfte, wie vielseitig spannend die Arbeit mit Menschen ist, würde ich es sehr geniessen, nocheinmal intensiv einen anderen Bereich naeher kennenzulernen.
Insbesondere die Arbeit in der Schule und darüber hinaus, die Kinder die ganze Zeit zu betreuen, da sie in der Schule auch schliefen, bereiteten mir große Freude, da ich kreativ werden durfte, was die freie Zeit betraf.
Da ich sehr kreativ bin, ueberlegte ich mir viele unterschiedlichen Spiele und etablierte sie dort.
Aber auch das Vertrauen zu den Kindern aufzubauen war eine tolle Erfahrung, denn in dieser Entwicklungsphase, im Alter zwischen 3 und 18 Jahren entstehen viele Fragen und generell zwischenmenschliche Situationen und dafür stand ich immer gerne zur Hilfe bereit und war froh, dass sie sich mir anvertrauten.
Zudem will ich später diese Erfahrungen in mein Studium und in meinen Arbeitsalltag integrieren, denn als Ärztin ist für mich ein uebergreifendes Verständnis des menschlichen Wesens sehr wichtig und wie oben schon erwähnt strebe ich eine internationale Zusammenarbeit im medizinischen Bereich an.
Wichtig ist noch zu sagen, dass ich dennoch auch für ein anderes Land oder eine andere Zielgruppe offen bin. Mich reizt Indien und vor Allem die Arbeit mit Kindern sehr, aber ich wurde stets positiv darin bestätigt, dem Lauf der Dinge zu vertrauen. Zu guter Letzt hoffe ich, dass ich Ihnen näher bringen konnte, welche Stationen in meinem Leben mich jetzt dazu führen mich fuer einen IJFD zu bewerben und welche Beweggründe dahinter stecken.
Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank fürs Lesen,
Veronika
Art der Stelle
- gesetzlich geregelter Freiwilligendienst
- flexibler Freiwilligendienst
Einsatzbereich
- mit Kindern
- Kultur / Sport
- Menschenrechte
Beginn und Dauer
- Dienstbeginn : 5 / 2018 oder nach Absprache
- Dauer : 5 Monate oder nach Absprache
Besondere Kenntnisse
- Führerschein :
Ja, Klasse B - Fremdsprachen :
Englisch, Italienisch