Meine Motivation, einen Freiwilligendienst in Spanien zu machen, setzt sich aus verschiedenen Gründen zusammen.
Von einem Auslandspraktikum erhoffe ich mir, den jeweiligen Ort mit der dort lebenden Gesellschaft und die soziale, politische wie auch wirtschaftliche Situation möglichst gut kennenzulernen. Außerdem wird mir die Option eingeräumt sein, die lokalen Arbeitsstrukturen sowie –bedingungen näher betrachten zu können.
All dies sind Aspekte, mit denen ich mich während eines touristischen Aufenthalts zumindest nicht so intensiv wie während eines Auslandspraktikums auseinandersetzen kann und dies weckt bei mir hohes Interesse.
In Deutschland wie auch Chile habe ich bereits zahlreiche Erfahrungen bezüglich ehrenamtlicher Arbeit im sozialen Bereich gesammelt. So bin ich beispielsweise in einem psychosozialen Zentrum für geflüchtete Menschen und in verschiedenen Vereinen und Organisationen, die mit obdachlosen Personen arbeiten, als Freiwillige tätig gewesen. Dies hat mir stets viel Freude bereitet und es erscheint mir wichtig, mit Leuten, die eine andere Lebensrealität als meine eigene vorweisen, in regelmäßigem Kontakt zu stehen. Das ermöglicht mir, mehr Verständnis für das alltägliche Leben der Betroffenen zu entwickeln. Während dieser Tätigkeiten habe ich immerzu versucht, für die betroffenen Menschen eine begleitende Person darzustellen und mich mit ihnen beispielsweise über alltägliche Schwierigkeiten und Herausforderungen auszutauschen.
Meine Erfahrungen als Freiwillige im Ausland würde ich sehr gern ausbauen, da ich glaube, dass die Lebensbedingungen sozial benachteiligter Menschen in Spanien andere sind, als ich es von Chile oder Deutschland kenne.
Unter anderem bin ich durch ein einjähriges Studium in Temuco (Chile) und der vor Ort anschließenden Mitarbeit in einem Forschungsprojekt über die Entstehung sozialer Ungleichheit durch Extraktivismus am Beispiel der Forstindustrie damit vertraut, mich zügig in nationale, internationale Teams und deren Arbeitsdynamiken einzufinden, Kritik konstruktiv zu äußern, wie auch konstruktiv auf diese zu reagieren. Des Weiteren war und bin ich stets dazu angehalten, mein eigenes Vorgehen zu reflektieren. Durch Aufgaben wie die Organisation von Arbeitstreffen, Workshops sowie Diskussionsrunden und umfassende Internetrecherchen hinsichtlich unterschiedlicher Themen habe ich meinen strukturierten, verantwortungsbewussten und selbstständigen Arbeitsstil stetig verfestigt. Zudem weise ich durch meine schulische und universitäre Ausbildung sehr gute Englisch-, Spanischkenntnisse und Grundkenntnisse in Französisch vor.
Neben der Arbeit mit sozial benachteiligten Personen kann ich mir beispielsweise gut vorstellen, meine Kenntnisse und Vertraut hinsichtlich (jugend-)politischer Bildungsarbeit zu erweitern.
Im Rahmen von einem Praktikum in einem Verein in Deutschland habe ich mich theoretisch und praktisch mit jugendpolitischer Bildungsarbeit näher auseinandergesetzt. Dabei war es meine Aufgabe, Workshops über den nachhaltigen Konsum von Kleidung vorzubereiten und ebendiese durchzuführen. Die Mischung aus der methodenreichen Vermittlung von Fakten und der praktischen Auseinandersetzung der SchülerInnen mit der zugrundeliegenden Thematik hat mir gezeigt, wie facettenreich politische Bildungsarbeit funktionieren kann.
Des Weiteren habe ich eine Ausbildung über den Berliner Arbeitskreis für politische Bildung zur Teamerin bei internationalen Jugendbegegnungen gemacht. Über die Arbeit als Teamerin kann ich beispielsweise meine Kenntnisse hinsichtlich des Einsatzes verschiedener Methoden wie auch der Dynamiken von Gruppen (im internationalen Kontext) immerzu erweitern und mit den Teilnehmenden in Austausch über gesellschaftliche Phänomene wie Stigmatisierung, Sexismus, Rassismus etc. treten.
Über die Durchführung eines Auslandspraktikums erhoffe ich mir unter anderem die Möglichkeit, die Arbeits- und Entscheidungsprozesse in zumindest einem sich in Spanien befindendem sozialen, kulturellen oder politischen Verein näher kennen zu lernen und meine bisherigen Erfahrungen bezüglich dessen mit einzubringen und diskutieren zu lassen.