Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit bewerbe ich mich um die Teilnahme an einem Freiwilligendienst im Ausland im Jahr 2019. Ich heiße Lilly, bin 17 Jahre alt und besuche nach den Sommerferien die 13. Klasse eines Gymnasiums in Rheinland-Pfalz. Auf der Suche nach einer Beschäftigung für die Zeit nach dem Abitur, welches ich voraussichtlich im März 2019 erhalten werde, bin ich auf die Möglichkeit des Internationalen Freiwilligendienstes gestoßen. Schon seit längerer Zeit weiß ich wie so viele andere, dass es mich nach der Schule erst einmal weit weg von zuhause ziehen wird. Doch wie genau dieser Auslandsaufenthalt aussehen soll, konnte ich mir nie so recht vorstellen, bis ich im Juni letzten Jahres im Rahmen eines Schulprojektes an einem Ruandaaustausch teilnahm. Während der Zeit in Afrika, in der wir teilweise in Gastfamilien untergebracht waren und so einen Einblick in deren Alltag bekamen , aber auch in den Wochen und Monaten danach wurde mir klar, dass es genau das ist, was ich so gerne machen will: In einem Land tatsächlich zu leben, anstatt es nur oberflächlich durch eine touristische Brille zu sehen, genug Zeit zu haben, um Menschen und Kultur richtig kennenzulernen, und vor allem die Möglichkeit zu bekommen, einmal richtig zu helfen, bei einem Projekt, dessen Notwendigkeit nicht zu übersehen ist.
Schon immer hat es mir Spass gemacht, mich sozial zu engagieren, etwa in Form des Unicef-Juniorbotschafter-Wettbewerbs, an dem ich teilgenommen habe oder bei kleineren Spendenaktionen in meiner Stadt, bei denen ich gemeinsam mit Freundinnen Geld für gemeinnützige Zwecke gesammelt habe. Oft fand ich es allerdings schade, nicht unmittelbar zu helfen, sondern nur finanzielle Unterstützung leisten zu können. In Ruanda wurde mir dann klar, wie wichtig und schön es ist, genau dort zu sein, wo Hilfe gebraucht wird und erstmals tatsächlich, wenn auch nur in beschränktem Maße, helfen zu können.
In einem solchen Jahr sehe ich nun die Möglichkeit, genau diese Hilfe leisten zu können, ohne auf bloße finanzielle Mittel angewiesen zu sein.
Ein weiterer Grund, mich für den Internationalen Jugendfreiwilligendienst zu bewerben ist meine große Liebe zu Kindern. Ich bin mit zwei jüngeren Brüdern aufgewachsen, babysitte seitdem ich zwölf bin regelmäßig, habe Nachhilfe gegeben und arbeite in einer Kinderbetreuung. Mir macht es viel Spass, Zeit mit Kindern zu verbringen, auf sie aufzupassen und mich mit ihnen zu beschäftigen, weshalb es mich besonders freuen würde, den Freiwilligendienst im Bereich der Kinder-oder Jugendarbeit zu absolvieren. Ebenso kann ich mir aber auch vorstellen, mit Senioren oder Behinderten zu arbeiten und so Erfahrungen zu sammeln, die mir bis jetzt größtenteils unbekannt sind. Durch mein Verantwortungsbewusstsein, meine Sensibilität und die Fähigkeit, mich auf andere Menschen und neue Situationen schnell einzustellen glaube ich, dass ich den Herausforderungen eines Freiwillgendienstes im Ausland gewachsen bin und auch mit schwierigen Situationen zurechtkommen würde. Es bereitet mir Freude, Neues zu lernen; ich würde mich selbst als offen und unkompliziert beschreiben und als jemanden, der ohne Vorurteile und Vorbehalte an unbekannte Aufgaben herantritt.
In der elften Klasse absolvierte ich ein Schulpraktikum bei einer Lokalzeitung, für die ich nach wie vor einzelne Beiträge schreibe. Aus diesem Praktikum nahm ich neben dem erlernten Fachwissen auch die Erkenntnis mit, dass auch wenn es nicht immer einfach ist, es sich lohnt, nicht sofort aufzugeben sondern mit Schwierigkeiten umzugehen und bis zum Ende durchzuhalten. Weitere Erfahrungen im Bereich des Journalismus durfte ich außerdem im September 2016 in Berlin bei einem Seminar der Telekomstiftung über Bildungsjournalismus sammeln, bei dem wir lernten, wie wichtig es ist, objektiv und nüchtern Tatsachen wiederzugeben, ohne der Realität einen Filter überzustülpen.
Ich hoffe, ich konnte Sie mit dieser Bewerbung davon überzeugen, wie sehr ich es mir wünsche, einen Freiwilligendienst im Ausland verbringen zu dürfen. Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen!
Mit freundlichen Grüßen,
Lilly